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Vegetatives Nervensystem und Entspannung
Stress wirkt als Alarmsignal auf den menschlichen Organismus und aktiviert uns, alle Leistungsreserven zu mobilisieren, um die täglichen Herausforderungen des Lebens optimal meistern zu können.
Die Steuerungszentrale ist das autonome, vegetative Nervensystem, das im Hirnstamm angesiedelt ist. Diese Überlebenszentrale ist über zwei Leitungsbahnen mit den wichtigen Organzentren des Körpers verbunden:
- Stress- und Leistungsnerv Sympathikus
- Ruhe- und Entspannungsnerv Parasympathikus.
Ist der Mensch im Gleichgewicht, so besteht ein natürlicher Rhythmus von Anspannung und Entspannung.
Steht er jedoch unter Dauerstress, ist es nicht so einfach, aus dieser Stress-Spirale wieder herauszukommen. Zusätzlich regiert der Körper mit Symptomen, die uns beunruhigen wie schneller Herzschlag, flache Atmung und Muskelverspannungen.
Entspannen in Sekundenschnelle nach Prof. Dr. Gerd Schnack
Der Weg zur Entspannungszentrale führt über drei bestimmte Hirnnerven (3., 7. und 9. Hirnnerv.), deren gemeinsames Ziel ist der 10. Hirnnerv, der Nervus Vagus. Dieser ist der eigentliche „Zeremoniemeister“ körperlicher Tiefenentspannung.
Damit ist der Vagus der wichtigste Nerv im parasympathischen System, der immerhin 75% der parasympathischen Fasern belegt und so durch große Geflechte wichtige Organbezirke unter seiner Kontrolle hält:
- das Herz
- die Lunge und
- große Teile des Magen-Darm-Bereichs.
Durch diese anatomische Situation haben wir eine hervorragende Möglichkeit mittels Stimulation der drei Hirnnerven, den Vaguskern im Hirnstamm zu aktivieren, um so in Sekundenschnelle in die Tiefenentspannung zu gelangen. Dabei helfen wirkungsvoll die folgenden Übungen nach Prof. Dr. med. Gerd Schnack.
Übungen
1. Augenpressur
Sie aktiviert den 3. Hirnnerv, den motorischen Augennerv (N. oculomotirus) durch Drücken (mindestens 1 Minute) der Handflächen gegen die geschlossenen Augen mit abgestützten Ellbogen auf einem Tisch.
Wirkung: Bei müden Augen und sofortige Beruhigung von Herz, Lunge und Bauchraum.
2. Augenkino
Über die Naheinstellung des Auges (Nahakkommodation) kommen wir in die Tiefenentspannung, indem wir mit geschlossenen Augen vor einem hellen Fenster oder Licht unsere Augenlider von hinten ins Visier nehmen und die Farben und schwarzen Punkte („fliegende Mücken“) fixieren.
3. Doppelbilder
Die Augen bleiben geöffnet, du berührst mit dem Zeigefinger die Nasenspitze und schaust dorthin. Nun entfernt sich der Zeigefinger armweit und du kannst bei gleichzeitiger Betrachtung von Nasenspitze und Zeigefinger plötzlich zwei Fingerspitzen sehen. Mit einiger Übung ist es möglich, auch ein Bild an der Wand zu verdoppeln und dabei mit den Augen beide Bilder mit „Achtertouren“ zu umkreisen.
4. Lachen mit den Augen
Es wird gesteuert vom 7. Hirnnerven, dem Nerv der mimischen Muskulatur (N. facialis), der auch mit dem Vagus in Verbindung steht und so zur Entspannung führt.
5. Zungenstretching
Der 9. Hirnnerv, der Zungen-Kehlkopfnerv (N. glossopharyngeus) ermöglicht dir die Beruhigung durch Zungenstretching.
Die Vibrationen des Kehlkopfes können durch Schnurren wie ein Kätzchen, Singen wie eine Amsel, Summen wie eine Biene oder Brummen wie ein Bär erzeugt werden.
Durch die Schwingung des Kehlkopfes verlängert sich gleichzeitig die Ausatmung, die deutlich vom Vagus bestimmt wird.
Mittags zwischen 13:00 bis 14:00 Uhr, wenn wir ein energetisches Tief haben, ist diese Vagus-Meditation von etwa 15 Minuten besonders gut wirksam, um nach einer kurzen Erholungsphase wieder ausgeglichen und mit neuem Schwung in den Nachmittag zu starten.
Literatur: Der Große Ruhe-Nerv, Prof. Dr. med. Gerd Schnack
Selbst aktiv werden
Hast du Lust bekommen, diese Übungen angeleitet entweder alleine oder in der Gruppe zu machen?
Dann melde dich gerne entweder zu einem Termin bei mir in der Praxis oder zum Meditationskurs an.
Ich wünsche dir gute Entspannung!
Deine Heilpraktikerin & Vitaltrainerin Maike Hoyer
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