„Liebe und Mitgefühl beseitigen die Angst vor dem Leben.“ (Dalai Lama)
Die Angst erkennen und sich eingestehen
Wie können wir der Angst den Nährboden entziehen?
Indem wir sie zuerst erkennen. Es sind oft Gefühle der Beklemmung, Beengtheit, teilweise verbunden mit starker psychischer Anspannung und zahlreichen körperlichen Symptomen.
Nach dem Erkennen und Eingestehen kommt der dritte Schritt, das Annehmen der Angst, denn ohne Annehmen können wir nicht verstehen und ohne Verstehen oder Verständnis gibt es keine nachhaltige Veränderung.
Solange Du Dich selbst nicht mit Deinen unterschiedlichen Anteilen und Gemütszuständen akzeptieren kannst, wirst Du Dich selbst nicht verstehen und Dich nicht in eine gewünschte Richtung verändern können!
Auch gegenüber einem anderen Menschen ist Akzeptanz notwendig, ihn zu verstehen, sonst wiederholen sich immer wieder bestimmte Szenarien und Veränderung ist kaum möglich.
Des Weiteren hilft uns körperliche Entspannung schwierige Anteile in uns anzunehmen, indem wir uns verlangsamen und innehalten. Die Entspannung des Körpers erleichtert uns also das Annehmen im Geist.
„Wer inne hält, erhält innen Halt und bleibt sich selbst erhalten.“ (Tao Te King)
Dableiben, wenn Angst aufkommt
Erinnere Dich bitte einmal an eine für Dich bedrückende und sehr unangenehme Situation.
Und was geschah dann, wenn Dir jemand annehmende und einfühlsame Aufmerksamkeit schenkte, dablieb und Dich aushielt?
Du wurdest vielleicht lebendiger oder fühltest Dich belebter und etwas beruhigte sich gleichzeitig in Dir?
Wenn wir unsere Angst annehmen, erlösen wir uns langsam aus dem passiven Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins.
Und es gilt immer: Das Unbewusste verliert an Macht, sobald es bewusst wird.
Beobachte nur und gestehe Dir ein, aber kämpfe nicht gegen Deine Angst, denn dadurch würdest Du sie eher verstärken.
Durch Ablehnung und Kampf gegen die Angst, lenkst Du eben genau die Energie in diese Richtung, führst ihr also Energie zu. Anstatt Deine Angst zu kontrollieren, besetzt und kontrolliert sie Dich.
Solange Du also Deine Angst als Angst erkennst, sie beobachtest und annimmst, zunächst ohne etwas mit ihr zu machen, nährst Du sie nicht, sie wird schwächer.
Durch den bewussten Entschluss, die buddhistische Achtsamkeitsmeditation zu praktizieren, erlernst Du zum Beispiel nicht überwältigt zu sein und Dich tiefer in den verschiedenen Ebenen Deiner Persönlichkeit zu verstehen, um Dein Leiden nicht ständig zu wiederholen.
aus: angst-frei-sein, Dr. Wilfried Reuter, 2019
>> Meditationskurse in meiner Naturheilpraxis
Bildnachweis: © Benjavisa Ruangvaree – stock.adobe.com Bild-ID 197832452
Neueste Kommentare